Schlagwort-Archive: KZ-Auschwitz

“Kampf dem Gebärmutterhalskrebs” von Hamburg bis Auschwitz als “Forschung um jeden Preis” im Nationalsozialismus. Dr.Jutta Hübner / über Bildende Künstler im KZ Auschwitz. Judith Haman

Vortragsreihe zum 70. Jahrestag der Befreiung des KL Auschwitz
veranstaltet vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und Medizinhistorisches Museum Hamburg.   27.1. – 7.4.2015

Dienstag 24. März 2015 18:00 Uhr

Dr. med Jutta Hübner 
“Kampf dem Gebärmutterhalskrebs” von Hamburg bis Auschwitz als “Forschung um jeden Preis” im Nationalsozialismus
Filmausschnitte: Splitter einer Recherche. Kolposkopie im KL Auschwitz – die Rolle der Frauenklinik Altona. Interview mit Dr. Jutta Hübner von Judith Haman, Hamburg 2014.

Judith Haman
über Bildende Künstler im KZ Auschwitz

Medizinhistorisches Museum Hamburg Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 
Martinistraße 52 20246 Hamburg 
————–
Video/Produktion: Judith Haman, Heiner Metzger 
wasche-meine-haende.de • hierunda.de
Hamburg 2015
©all copyrights bei den Vortragenden, Medizinhistorisches Museum und den Videoproduzenten

Links

Yad Vashem
Als lebendiges Denkmal des jüdischen Volkes für den  Holocaust bewahrt Yad Vashem die Erinnerung an die Vergangenheit und vermittelt ihre Bedeutung an kommende Generationen. Gegründet wurde Yad Vashem im Jahre 1953 als Weltzentrum der Dokumentation des Holocaust, seiner Erforschung und Lehre, sowie seines Gedenkens.  Heute ist es eine dynamische und lebendige Begegnungsstätte für Menschen aller Generationen und Nationen.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert fühlt sich Yad Vashem den vier Säulen der Erinnerung verpflichtet: • Gedenken  • Dokumentation • Forschung • Erziehung

European Holocaust Research Infrastructure

Auschwitz-Birkenau / Memorial und Museum

Wollheim Memorial darin: über “Muselmänner”

Fritz Bauer Institut
Das Fritz Bauer Institut ist eine interdisziplinär ausgerichtete, unabhängige Forschungs-, Dokumentations- und Bildungseinrichtung zur Geschichte der nationalsozialistischen Massenverbrechen – insbesondere des Holocaust – und deren Wirkung bis in die Gegenwart. Es hat seinen Sitz im IG Farben- Haus auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizinverbrechen / (wikipedia)
„Aktuellen Umfragen zufolge, unter anderem an der Berliner Humboldt-Universität, weiß kaum ein Medizinstudent, dass sich die deutsche Ärzteschaft weit mehr als die Durchschnittsbevölkerung nationalsozialistisch organisiert und engagiert hat. Auch in der breiteren Öffentlichkeit herrscht der Eindruck vor, dass die medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus nur von einigen wenigen gewissenlosen Ärzten begangen wurden, die sich von der NS-Ideologie hatten verführen lassen.“ (Hans Helmut Hillrichs: Medizin ohne Menschlichkeit Memento 4.5.2004)

Exil-Zentrum der verfolgten Künste

Cornelia Brink / Klage und Anklage
 Das „Auschwitz-Album” als Beweismittel im Frankfurter Auschwitz Prozess (1963 1965)

Helgard Kramer / SS-Mediziner in Auschwitz und ihre Repräsentation im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess /  Dr. Hans Münch und Standortarzt Dr. Eduard Wirths

Anna Dobrowoslka / Fotograf in Auschwitz / Die Geschichte von Wilhelm Brasse

Claus Stephani / Der Mensch im Menschen ist ewig / Marginalien zum Bildnis
des Juden in der modernen Kunst / Versuch einer Rückschau Teil 3

 

 

Auschwitz Stammlager Krematorium und Gaskammer • Juli 2015

Stammlager Auschwitz – Krematorium und Gaskammer
Zyklon B besteht aus flüssiger Blausäure, die in der Produktion auf saugfähige Trägermaterialien aufgetropft wurde, wie Kieselgur und später durch ein hochporöses Gipsprodukt (Erco) ersetzt wurde. 
Cyanwasserstoff (Blausäure) ist eine farblose bis leicht gelbliche, brennbare, flüchtige und wasserlösliche Flüssigkeit. Die Bezeichnung Blausäure rührt von der Gewinnung aus Eisenhexacyanoferrat her, einem lichtechten tiefblauen Pigment.  Blausäure ist hochgiftig. 
Das Zyklon B verwandelt sich in Verbindung mit Ziegeln und Mörtel zu unlösbaren Eisenzyamiden. Blausäure – Preußisch Blau.
1941 begann die SS die Tötungen von Häftlingen mit Zyklon B durchzuführen.
Zuerst im Kellergeschoss von Block 11, später in der als Gaskammer benutzten „Leichenhalle“ des Krematoriums, in die 700-800 Menschen gepfercht wurden . Erste Gaskammer im Stammlager. Das Zyklon B produzierte die Firma Degesch.
Das Bauprogramm wurde von der Zentralbauleitung von Auschwitz unter Hauptsturmbannführer Bischoff durchgeführt. Ende 1941 begann man mit der Errichtung eines Sonderlagers im Moor von Birkenau. 
Das Zyklon war in Behältern verpackt, man brauchte nur den Kanister zu öffnen und die Kugeln in die Kammer zu schütten; das verfestigte Material zersetzte sich sofort zu Gas.  Das Zyklon hatte jedoch einen Nachteil: es verlor innerhalb von drei Monaten im Behälter seine Wirksamkeit, es konnten daher keine größeren Vorräte angelegt werden. Auschwitz jedoch war in ständiger Betriebsbereitschaft. 
Die SS stellte kein Zyklon her: das Gas musste von Privatfirmen bezogen werden. Die Unternehmen, die es lieferten, gehörten zur chemischen Industrie und waren Spezialisten in der Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Giftgasen.

Beteiligte Firmen: 

IG-Farben, Degussa, Goldschmidt, Degesch,
Heerdt und Lingler Gmbh.(HELI) (bis 1942),
Tesch und Stabenow, internationale Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung mbH.
(TESTA) 
Der Profit der DEGESCH belief sich 1942 auf 760 368 Reichsmark, allein die Beteiligung bei der HELI warf für die DEGESCH 76.500 Reichsmark ab, von der TESTA wurden 36.500 Reichsmark überwiesen. Im Jahre 1943, nach dem Verkauf der TESTA-Aktien, erzielte die DEGESCH einen Gewinn von 580 999 Reichsmark, von denen 102 000 Reichsmark aus der HELI-Beteiligung stammten. Von 1938 bis 1943, ausgenommen nur 1940 und 1941, bezogen die I.G.Farben eine DEGESCH-Dividende von 85000 Reichsmark. 1940 und 1941 flossen den I.G.Farben 42.500 Reichsmark zu. Für diese unerhörten Profite gab es drei Gründe:  verhältnismäßig niedrige Betriebskosten , eine ständig zunehmende Nachfrage der Kriegswirtschaft und vor allen Dingen ein Monopol.
Das Zyklon wurde von zwei Firmen hergestellt: den Dessauer Werken und den Kaliwerken in Kolin. Eine Fabrik der I.G.Farben stelle den Stabilisator für das Zyklon her. Der Vertrieb des Gases wurde von der DEGESCH kontrolliert, die sich 1929 den Weltmarkt mit einer amerikanischen Gesellschaft, der Cyanamid, aufteilte. Doch verkaufte die DEGESCH das Zyklon nicht direkt an die Verbraucher, der Einzelverkauf wurde von zwei anderen Firmen, HELI und TESTA, besorgt. Die Gebiete dieser beiden Gesellschaften wurden durch eine Linie getrennt, die von Cuxhaven über Oebisfelde bis Plauen verlief. Das Gebiet, das nördlich jeder Linie lag, Auschwitz eingeschlossen, gehörte Tesch und Stabenow. 
Die zentrale Zuteilungsstelle war ein Ausschuss im Ministerium Speer. Der Auschuß verteilte die verfügbaren Mengen unter Exportfirmen, Privatfirmen und Streitkräfte. Das Hauptsanitätsdepot der Wehrmacht bezifferte den Bedarf des Militärs und der SS, und das Zentrale Sanitätsdepot der Waffen-SS war seinerseits für die Belieferung der SS-Stellen und Konzentrationslager verantwortlich. 
Herstellung von Vertrieb von Zyklon:
Dessauer Werke für Zucker und Chemische Industrie, Dessau
Kaliwerke AG, Kolin bei Prag, I.G.Farben, Überdingen, Stabilisatiorherstellung
DEGESCH, Dr.Gerhard Friedrich Peters, Leitender Direktor
HELI (Südwest), Dr. Gerhard  Peters, Leitender Direktor
TESTA (Nordost) Dr. Bruno Tesch

Pictures of our meeting with A. Sieradzka in the Archiv of M. Auschwitz, a.o. • 23.7.2015

22.7.15 • Pictures of the Paintings Archiv in Museum Auschwitz